Eltern müssen heutzutage Unglaubliches leisten.
Sie müssen ihr Kind auf eine immer komplexere und unüberschaubare Welt vorbereiten. Ein riesiger Spagat zwischen allen Instanzen muss ihnen gelingen.
Die Verwandten, Erzieherinnen aus den Kindergärten, Lehrer/innen und Freunde geben nicht immer hilfreiche Ratschläge.
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Im Beratungsprozess helfe ich Ihnen bei der Suche, Antworten und Lösungswege zu Ihren Fragen zu finden.
Frau M. Kommt in die Beratung, weil sie die Befürchtung hat, den Kontakt zu ihrer Tochter (Mitte 20) zu verlieren. Frau M. vermisst ihre Tochter. Sie leidet sehr unter dem Kontaktabbruch, hat aber keine Vorstellung davon, was Ursache oder Auslöser sein könnte.
In der ersten Sitzung formuliert sie ihren Wunsch (im Sinne einer Zielerklärung und eines Auftrages an die Beratung), dass sie zu der früheren Vertrautheit mit ihrer Tochter zurückfinden möge. Beiläufig erwähnt sie (in einer der folgenden Sitzungen), dass sie eine SMS von ihrer Tochter erhalten habe – zum Muttertag! Das bedeutet ihr viel. Frau M. scheint ihrer Tochter nicht gleichgültig zu sein, wenn diese an einem solch symbolträchtigen Datum sichtbar an ihrer Mutter denkt. In der Beratung deutet Frau M. den Gruß ihrer Tochter als Zeichen für einen Kontaktwunsch. Durch die Beratung angeregt, fasst sie den Mut, ihrer Tochter einen Brief zu schreiben, in welchem sie sie bittet, mit ihr gemeinsam in die Beratung zu gehen, um – wie Frau M. es sich wünscht – die Beziehung zueinander wieder in Ordnung zu bringen.
Schon in der nächsten Sitzung erscheinen Frau M. und ihre Tochter gemeinsam. Als die voneinander hören, welche Anliegen sie jeweils mit der Beratung verbinden, sind beide erstaunt: ihre Wünsche sind einander nämlich sehr ähnlich. Es geht ihnen beiden um einen respektvollen Umgang miteinander.
Im Verlauf des weiteren Beratungsprozesses, den Mutter und Tochter mit Unterstützung der Beraterin gestalten, erkennen sie, dass ihrer Beziehung durch Konflikte mit anderen nahestehenden Menschen belastet ist: da ist das Verhältnis zwischen der Mutter und ihrem Freund, von dem sie sich schon mehrfach trennen wollte, da ist die Oma, von deren Wünsche und Forderungen die Mutter sich nicht abgrenzen kann.
Immer wieder gerieten Mutter und Tochter in der Vergangenheit ins Spannungsfeld dieser Konflikte. Der Ausweg, den die Tochter für sich als individuelle Lösung gefunden hat, bestand in ihrem Rückzug. Frau M. und ihre Tochter beginnen nun zu lernen, ihre Beziehung zu pflegen. Konkret bedeutet das für sie, sich auf ihr Verhältnis zu konzentrieren und die jeweils andere nicht für ungelöste Konflikte mit anderen Familienmitgliedern (im weiteren Sinne) verantwortlich zu machen. Vor allem tut es ihnen gut, voneinander zu hören und in der Beratung zu erfahren, dass sie einander wichtig sind.
Ihrer Beziehung hat dieser Prozess die Basis für einen Neuanfang gegeben.